Samstag, 12. Januar 2013

Foz do Iguaçu / Paraguay

Gleich nach Weihnachten ging es per Flieger - mit Zwischenstopp in Curitiba - ins 1.200 km entfernte Grenzgebiet. Am Flughafen in Foz wartete bereits ein Shuttlebus zum Hotel (alles im Preis incl.), das ziemlich zentral in der Innenstadt gelegen ist.
Am nächsten Tag ging es dann auch schon los - unser Kleinbus brachte uns zum Eingang des Iguaçu Nationalparks. Unsere erste Station war der Parque das Aves (Vogelpark) den man auf keinen Fall auslassen sollte, denn auf eine sehr einfühlsame Art und Weise und vor allem, mit viel Platz hat man hier auf ca. 16,5 Hektar Fläche innerhalb nativen Waldbestandes zirka 900 Exemplare von 180 verschiedenen Vogelarten untergebracht.
Die Mehrheit der Vogelarten stammen aus Brasilien, aber auch Spezies aus Afrika, Asien und Australien sind in großzügigen, durch Maschendraht getrennten und zwischen der nativen Vegetation eingerichteten Lebensräumen untergebracht.
Darüber hinaus gibt es ein Schmetterlingshaus, in dem man von zig Arten von Schmetterlingen umflattert wird, ein Kolibri-Haus, in dem man die kleinen Nektarsauger beobachten kann und ein Reptilienhaus, mit Schlangen und Kaimanen. Wenn man der Natur also mal sehr nah sein möchte, ist der Besuch hier ein MUSS!












Die größten Wasserfälle der Erde
Die Iguaçu-Wasserfälle bestehen aus 20 größeren sowie 255 kleineren Wasserfällen auf einer Ausdehnung von 2,7 Kilometern. Einige sind bis zu 82 Meter, der Großteil ist 64 Meter hoch. Da die meisten Fälle in Argentinien liegen, ist der größere Panoramablick von der brasilianischen Seite möglich..
Am Eingang erwartete uns natürlich eine riesige Schlange mit Touristen. Erfreulicherweise ging es sehr schnell vorwärts und wir hielten unsere Tickets in der Hand - aber unerfreulicherweise müssen hier "Ausländer" mehr bezahlen als die Einheimischen und zwar fast das Doppelte. :(
Aber gut, wenn man schon mal da ist ... mit dem Bus kann man verschiedene Stationen anfahren, je nach dem was man alles machen will. Vom Wandern bis zum Rafting ist hier alles möglich, oder eben nur die Wasserfälle anschauen was wir auch zu erst gemacht haben.







Im Hotel haben wir dann noch eine "Floating Safari Tour" gebucht, d.h. wir werden mit einem Schnellboot noch mal die Fälle vom Wasser aus betrachten und auch ziemlich nah an die Wasserfälle fahren. Also hieß es wiedermal anstellen und Karten besorgen, denn nicht´s ist umsonst in diesem Park. Die Tour begann mit einer Fahrt auf Elektrofahrzeugen durch den üppigen Tropenwald vom Iguaçu Nationalpark und auf dem Weg zur Bootsanlegestelle bekamen wir Informationen über die Fauna und Flora und auch Kuriositäten des Nationalparks. Dort angekommen wurden wir mit Schwimmwesten ausgestattet und bekamen noch ein paar wichtige Informationen zum Ablauf - spätestens jetzt wurde mir klar auf was ich mich da eingelassen habe. Im Internet stand was von "man brauche evtl. ein Handtuch und ein neues Tshirt", aber das sollte sich als furchtbarer Irrtum erweisen.
Entlang des Flusses bekamen einen kleinen Eindruck von der Vielfältigkeit der Pflanzen- und Tierwelt und konnten die Fahrt im Schnellboot geniessen bevor wir ein Gefühl für die Macht, die Energie und die Kraft des Wassers bekommen sollten:


Leider ist das nicht "mein Video" - was ich hätte kaufen können, aber unverschämt teuer war - aber so bekommt man einen ganz guten Eindruck von dem was wir dort erlebt haben. Es war ein unglaubliches Abenteuer und unvergessliches Erlebnis den Wasserfällen so nah zu sein. Und anschließend war man NASS! Nass bis auf die Unterhose. Zum Glück hatten wir Handtücher und Tshirts dabei, aber eine trockene Hose wäre auch nicht schlecht gewesen. Somit ging´s also nass zurück ins Hotel.

Foz do Iguaçu (eine Kombination aus dem indianischen Iguaçu („Großes Wasser“) und dem portugiesischen foz („Mündung“), also „Mündung des großen Wassers“) ist eine Stadt im Südwesten Brasiliens und liegt an der Mündung des Flusses Iguaçu unmittelbar im Grenzgebiet zu Paraguay und Argentinien. Über die Puente de la Amistad ist die Stadt mit Paraguay verbunden.
Auf der argentinischen Seite des Iguaçu liegt Puerto Iguazú, über die Ponte Tancredo Neves zu erreichen. (siehe Bild) ..mit einem Fuß in Argentinien und mit dem anderen in Brasilien:


Am Abend sind wir also spontan noch mal nach Argentinien gefahren. In der Nähe war ein großes Dutyfree-Shoppingcenter, ein Casino und eine knuffige argentinische Kleinstadt, in der man günstig argentinisches Rindfleisch kaufen und auch im Restaurant genießen kann. Lecker!

Am nächsten Tag war der nächste Grenzgang geplant und Paraguay stand auf dem Programm. Mit dem Bus ging es am frühen Morgen los Richtung Ciudad del Este, der zweitgrößten Stadt Paraguays und dem Einkaufsparadies für Brasilianer und auch Argentinier. Die Stadt selbst bietet wenig Sehenswürdigkeiten, ist allerdings an fast jeder Ecke mit einem Casino gesegnet, in denen alle möglichen Glückspiele ausprobiert werden können. Aber die meisten Touristen kommen nur zum Einkaufen - das wird mir schon beim Grenzübertritt bewusst. Was hier los ist und was die Leute um diese Uhrzeit schon alles in den Einkaufstüten haben, ist nicht normal! :)
Das Angebot an elektronischen Waren überwiegt in den meisten Kaufhäusern und Geschäften, jedoch sind neben kleinen Marktständen auch sehr preisgünstige Waren in Outlet-Centern zu finden. Was man wissen muss: nur ein Teil dieses Handels ist legal, ein Großteil basiert auf Schmuggel mit den Nachbarländern. Auch werden hier sehr viele gefälschte Markenartikel verkauft, aber nichtsdestotrotz, alles ist so billig und auch wir haben eine lange Liste abzuarbeiten und stürzen uns in den Shoppingwahnsinn. Wir quetschen uns durch überfüllte Gassen, denn jeder verfügbare Fleck wird durch einen Verkaufsstand besetzt der nur Ramsch verkauft und gelangen schließlich zu den großen Kaufhäusern, in denen es zum Glück etwas gesitteter zugeht und wir ein Schnäppchen nach dem anderen schlagen.
Zwischendurch gönnen wir uns einen Kaffee und einen frisch gepressten Orangensaft in einem Café - über die Rechnung musste ich dann schon schmunzeln: knapp 24.000 PYG (Paraguayische Guaraní) musste ich bezahlen, was umgerechnet ca. 5 Euro sind, aber so viel noch zum Thema Inflation. ;)








Essen in Paraguay..abenteuerlich
Das isser: der teuertse Kaffee aller Zeiten! :)
Vier Tage im Länderdreieck Brasilien/Argentinien/Paraguay haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen und so ging es - diesmal per kurzen Direktflug - zurück nach Rio de Janeiro.

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