Die Landung dort war fast so abenteuerlich wie auch schon in Foz do Iguaçu - kleiner Flughafen, kurze Landebahn, aber nach einer knappen Stunde Flug sind wir sicher gelandet. Unser Hotel liegt ziemlich zentral in der Innenstadt und nicht weit vom Busnahnhof entfernt, so dass wir auch dort schnell und billig angekommen sind. Auf den ersten Blick hat die Stadt nicht allzuviel zu bieten und wir suchen vergeblich nach einem Restaurant dass nachmittags geöffnet hat - aber Fehlanzeige. Zum Glück gibt´s überall McDonalds und wir entscheiden uns schließlich nach über eine Stunde Suche hier was zu essen. Zwischen Busbahnhof und Hotel liegt ein kleineres Shoppingviertel mit vielen kleinen nichtssagenden Läden und einer Markthalle in der um diese Zeit aber auch nicht mehr viel los ist. Also was tun? Zurück ins Hotel? Es ist gerade mal 18 Uhr und wir fragen uns wo in dieser Stadt all die Menschen sind?! Alle Leute die hier rumlaufen kommen vom oder gehen zum Busbahnhof oder sind Touristen, die sich genauso wie wir fragen, was macht man hier?! Vom Hotel hatten wir ein paar Zettel mit Touri-Informationen bekommen, die wir uns nun mal etwas genauer anschauten. Und siehe da: man muss nur ein Stückchen laufen und schon ist man an der langen Uferpromenade mit unzähligen Restaurants und Bars und hier sind auch die ganzen Leute unterwegs, die wir vorher vermisst haben. Mit dem Bus sind wir ganz schnell in einer großen Shoppingmall, die auch hier bis 22 Uhr geöffnet hat und dort finden wir ein Touristikbüro bei dem wir spontan eine Bootstour für den nachsten Tag buchen.
"Floripa by Boat" heißt die Tour und wir schippern also am nächsten Morgen an der Küste Florianopolis´ entlang, Richtung Costa da Lagoa. Kleine Fischerdörfer, alles fern ab vom Tourismus, naturbelassen, in dem man Ruhe und Entspannung findet und die nur mit Wassertaxis erreichbar sind. Eines dieser kleinen Dörfer steuern wir an, können uns in Ruhe umschauen, einen Wasserfall besuchen und in einem urigen Strandrestaurant ist bereits das Mittagessen reserviert. Wenn das Wetter noch mitgespielt hätte, wäre es perfekt gewesen.
Zurück in Floripa ging´s schnell ins Hotel, den Koffer holen und weiter zum Busbahnhof (Rodoviária), denn dort wartete bereits unser Bus Richtung Blumenau. Zwei Stunden Fahrt lagen vor uns bevor wir in dem wohl deutschesten Teil Brasiliens ankommen. Die Stadt, von deutschen Einwanderern unter Leitung des Apothekers Hermann Blumenau gegründet, ist eines der drei Zentren der deutschen Kolonisation in Santa Catarina, mit Fachwerkhäusern und Schwarzwälder Kirschtorte. Die Architektur mit den Spitzdächern, die Küche, die gepflegten Gärten: Man könnte beinahe vergessen, dass man in Brasilien ist. Obwohl heute Portugiesisch die vorherrschende Sprache in Blumenau ist, hat sich in Teilen der Bevölkerung Deutsch als Umgangssprache erhalten. Ich bin also sehr gespannt!
Unser
Hotel mit dem schönen Namen "Blumenhof" lag ein bissi dezentral, aber
trotzdem war die Innenstadt noch gut zu Fuß erreichbar und für alles
andere gab es den Bus. Lustig anzusehen war das: mitten in Brasilien,
weit weg von allem steht man mitten in der Pampa vor einem alten
Fachwerkhaus und fühlt sich sofort heimisch.
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